Weihnachtsgrüsse der Patenkompanie

Kategorie: Allgemein
Von: Hauptmann Jens Schlüter

Prizren, den 06.12.2007

Liebe Bargfeld-Stegener,

 

nach nun über zwei Monaten im Kosovo richte ich die herzlichsten Grüße der gesamten 4. Kompanie des Panzergrenadierbataillons 182 an Sie. Wir sind alle wohlauf und haben uns gut an die neue Situation gewöhnt.

 

Stationiert sind wir im Süden des Kosovos in der Stadt Prizren. Hier ist es unserer Auftrag die Sicherheit für die Bevölkerung weiter zu gewährleisten. Wir unterstützen aber auch dort wo es geht Hilfsprojekte oder aber auch nur einzelne hilfsbedürftige Familien, die wir im Rahmen unserer Tätigkeit kennen gelernt haben. Die derzeitige Lage im Raum Prizren ist recht ruhig. Wir führen regelmäßig Patrouillen bei Tag und bei Nacht durch und sind so sehr viel unterwegs. Das verschafft uns viel Abwechselung. So kommen wir in engen Kontakt mit der Bevölkerung und erfahren so viel über ihre Probleme und Nöte. Besondere Freude bereitet uns die Freundlichkeit der Menschen, insbesondere die Kinder die uns immer zuwinken, wenn wir mit unseren Fahrzeugen an ihnen vorbeifahren.

 

Die Lebenssituation der Menschen hat sich nach dem Bürgerkrieg in den Jahren 1998 und 1999 sicherlich in vielen Breichen erheblich verbessert. So ist eine sehr rege Bautätigkeit festzustellen. Auch gibt es mittlerweile sehr viele Geschäfte, in denen die Menschen das notwendige kaufen können, zu mindestens wenn sie das Geld dazu haben. Es gibt aber auch weiterhin sehr viele bedürftige Menschen, die in den entlegeneren Dörfern noch immer sehr verarmt leben.

 

Nachdem wir Ende September bei noch sehr sommerlichen Temperaturen unseren Auftrag übernommen haben, hat sich bereits Mitte Oktober der Winter eingestellt. Bei sehr kühlen Temperaturen liegt bereits auch schon im Tal, aber vor allem in den Bergen recht viel Schnee. Aber auch daran haben wir uns nun gewöhnt. Teilweise ergeben sich dadurch fast schon idyllische Augenblicke, die aber über die tatsächlich Situation hinweg täuschen.

 

Jetzt Anfang Dezember ist dadurch, dass wir im Feldlager nun einige Weihnachtsbäume und Adventskränze aufgestellt haben, auch bei uns so langsam eine gewisse vorweihnachtliche Stimmung zu spüren. Trotz der Entfernung zu unseren Familien versuchen wir die Weihnachtsfeiertage, ungeachtet der unverändert durchzuführenden Aufträge, ein wenig besinnlich zu gestalten.

 

Ich wünsche Ihnen auf diesem Wege ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest im Kreise Ihrer Familien und ein glückliches und erfolgreiches Jahr 2008.

 

Ihr

Hauptmann Jens Schlüter